Bowes Museum

Ein Highlight des Ortes Barnard Castle im County Durham ist zweifelsohne das Bowes Museum, welches eine umfangreiche und umfassende Sammlung europäischer Gemälde vom 15. bis 19. Jahrhundert besitzt. Die Sammlung ist breit gefächert und kann sich durchaus mit den nationalen Sammlungen in London und Edinburgh messen. So finden sich hier u.a. Werk von so namhaften Künstlern wie El Greco, Goya oder Canaletto. Neben den Gemälden steht zudem dekorative Kunst zentral und die Kollektion umfasst Textilien, Keramiken, Uhrwerke und Kostüme.

Das aber wohl herausragendste Exponat des Bowes Museum ist der „Silver Swan“. Hierbei handelt es sich um einen Musikautomaten in Form eines lebensgroßen, silbernen Schwanes aus dem Jahr 1773, welcher von mehreren Uhrwerken angetrieben wird. Jeden Nachtmittag um 14.00 Uhr können Besucher den Automaten in Aktion sehen. Aber auch die anderen mechanischen Ausstellungsstücke, wie z.B. eine Löwenuhr aus dem frühen 17. Jahrhundert sowie eine goldene Maus aus ca. 1810, versetzen die Besucher in Erstaunen.

Bei der im Bowes Museum gezeigten Sammlung handelt es sich um eine Privatsammlung von John Bowes und seiner französischen Frau Joséphine. Zu Beginn sammelte das Ehepaar ausschließlich Gemälde für ihre Privathäuser, aber ab den 1860er Jahren begannen sie, eine größere Zahl an Kunstgegenständen für ihr geplantes Museum zu erwerben. Dieses wurde letztendlich im Jahr 1892 eröffnet und das Gebäude, welches im Stil eines großangelegten französischen Châteaus mit Parkanlage entworfen wurde, ist eine Hommage an die Heimat von Joséphine Bowes.

John Bowes war der uneheliche Sohn von John Lyon-Bowes, dem 10. Earl of Strathmore und Kinghorne und als der Sammler 1885 kinderlos verstarb, ging sein gesamter Grundbesitz an seine ehelich geborenen Cousins über, zu deren Nachfahren keine geringere als Elizabeth Bowes-Lyon gehört, bei uns besser bekannt als „Queen Mum“.