Churchill's Cabinet War Rooms London

Während des Zweiten Weltkriegs diente eine Gruppe von Kellerräumen im Regierungsbezirk Whitehall als Zentrum der britischen Kriegsanstrengungen. Der als "Cabinet War Rooms" bekannte Komplex wurde von führenden Regierungsministern, Militärstrategen und Premierminister Winston Churchill belegt.

Bereits in den 1920er Jahren wurden für den Ernstfall Pläne zur Evakuierung des Premierministers, des Kabinetts und wichtiger Mitarbeiter aus London ausgearbeitet. Die Angst darüber, sich den Unmut der Londoner Bevölkerung zuzuziehen, wenn der Premierminister und die Regierung sich an einem sicheren Ort außerhalb der Hauptstadt aufhalten würden, führte dazu, sich nach einer Notunterkunft in London umzuschauen. Wichtig hierbei war auch die schnelle Erreichbarkeit im Falle einer notwendigen Evakuierung. All diese Überlegungen führten dazu, das die Wahl letztendlich auf die großen Kellerräume des „New Public Offices“, welche mit starken Stahlrahmen ausgestattet waren, fiel.

Das Untergeschoss wurde umgebaut und diente bei Luftangriffen als Treffpunkt für das Kriegskabinett. Darüber hinaus befand sich ein militärisches Informationszentrum mit "Kartenraum", wo strategisch wichtige Informationen für König George VI., Premierminister Churchill und die Streitkräfte gesammelt wurden. Genau eine Woche bevor Großbritannien den Deutschen den Krieg erklärte waren die „War Rooms“ einsatzbereit. Insgesamt tagte das Kriegskabinett hier 115 Mal, vorrangig während des Blitzkrieges und während der deutschen V-Waffenoffensive. Bis zum 16. August 1945 waren die Räumlichkeiten rund um die Uhr in Betrieb. Heute steht der Bunker Besuchern offen und bietet einen faszinierenden Einblick in die sechs britischen Kriegsjahre. Darüber hinaus befindet sich hier seit 2005 das Churchill Museum mit einer umfangreichen Sammlung von persönlichen Gegenständen und Artefakten aus 90 bemerkenswerten Lebensjahren des charismatischen Politikers.