In Craggaunowen können Sie hautnah die Unverwüstlichkeit und Stärke früher bronzezeitlicher Siedler erleben und erhalten einen faszinierenden Einblick, wie die Kelten ihre Häuser auf einem Crannog, einer aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichteten, künstlichen Insel, gebaut haben.
Crannogs waren vor allem während der Eisenzeit und der frühen christlichen Periode in Irland zu finden. Einige dieser künstlichen "Insel-Anlagen" wurden jedoch schon in der späten Bronzezeit errichtet und in einigen Fällen sogar noch bis ins 17. Jahrhundert genutzt. Der Crannog in Craggaunowen mit seinen Rundhäusern ist ein faszinierender Anblick. Die aus Holz und Lehm errichteten Bauten mit kegelförmigen Strohdächern und Flechtwerkwänden wurden in der Regel durch nur einen einzigen Eingang betreten, der sich über eine verandaähnliche Kammer vom Hauptgebäude aus erstreckt. Diese Konstruktion sorgte für einen gewissen Grad an Isolierung zwischen dem Hauptwohnraum und den manchmal doch sehr harschen klimatischen Bedingungen, wobei als Eingangstür jedoch nur ein Laken oder Tierhaut zum Einsatz kam. Der zentrale Wohnbereich war ein einziger Raum mit verschiedenen Verwendungszwecken, darunter Schlafen, Kochen, Handwerkern und Lagern.
Zu Craggaunowen gehört ebenfalls ein Ringfort inkl. einer originalgetreuen Nachbildung eines Bauernhauses aus dem 4. und 5. Jahrhundert. Ringforts, von denen es in ganz Irland ca. 40.000 Exemplare gibt, waren in der frühchristlichen Zeit der Standardtyp eines Gehöfts. Ein weiteres Highlight sind die sogenannten "Souterrains", unterirdische Passagen, in denen vorrangig Lebensmittel aufbewahrt wurden, da hier eine konstante Temperatur von 4° Grad herrscht - sozusagen der frühzeitliche Kühlschrank. Gleichzeitig dienten die Gänge, von denen zum Teil weitere, schwer zugängliche Kammern abzweigen, als Schutz vor Angreifern. Apropos Küche - gekocht wurde auf sogenannten Fulacht Fia's, welche von Jagdparteien sogar bis ins Elisabethanische Zeitalter errichtet und genutzt wurden. Hierzu wurde ein rechteckiges Loch in tiefliegendes Land gegraben, welches sich garantiert mit Wasser füllen würde. Dieses Loch wurde dann an den vier Seiten mit Holzteilen verkleidet, so dass eine Art Holztrog entstand. Das Wasser in diesem Trog wurde dann mit auf einem Lagerfeuer erhitzten Steinen zum Kochen gebracht. Zu guter Letzt wurde dann der mit Stroh umwickelte Braten ins kochende Wasser gelegt und für eine bestimmte Zeit gegart. Also ganz im Sinne einer modernen Bain-Marie.
Last but not least können Sie ein Togher - eine eisenzeitliche Straße - entdecken. In der damaligen Zeit war an manchen Orten der Transport ein großes Problem. In der Nähe des Meeres oder der Flüsse erleichterten mit Fellen bespannte Boote oder Einbäume das Reisen. Um aber auch Gebiete fernab von Wasserstraßen erreichen zu können, galt es durch die stark bewaldete oder mit Moor bedeckte Landschaft reisen. Hierzu wurden hölzerne Wege über Moore oder Sümpfe gebaut, um zwei wichtige Orte miteinander zu verbinden. Dazu wurden "Läufer" aus Birke oder Erle auf die Oberfläche gelegt und mit großen Eichenbohlen bedeckt, so dass eine Straße entstand. Der Togher von Craggaunowen ist eine Rekonstruktion einer Straße aus 148 vor Christus.
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