Das alte angel-sächsische Königreich East Anglia bietet neben ruhigen Wasserwegen, schönen Sandstränden und uralten Dörfern eine reiche Kultur, die von den Römern bis ins 18. Jahrhundert, als die Region eine der wichtigsten Wollzentren des Landes war, reicht. Besuchen Sie die archäologisch wertvolle Ausgrabungsstätte Sutton Hoo, wandeln auf den Spuren von Constable und Britten und bummeln durch gemütliche Städte wie Cambridge, Ely und Colchester, der ältesten Stadt Englands.
1. Tag | Anreise - Essex
Individuelle Anreise, bitte beachten Sie unsere Anreise-Informationen. Je nach Ankunftszeit und -ort haben Sie vielleicht noch Zeit die historische Stadt Colchester zu erkunden. Die Stadt ist die älteste, urkundlich erwähnte städtische Siedlung in Großbritannien. Sehr gut erhalten ist das gleichnamige Schloss, eine normannische Burg die auf den Fundamenten eines römischen Tempels erbaut wurde. Sehenswert ist auch das "Dutch Quarter" mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern aus dem 16. Jahrhundert. Heute begrüßt Colchester seine Besucher mit einem Mix aus Historie und Moderne. Neben den geschichtsträchtigen Gebäuden finden sich im Zentrum gemütliche Bars und Restaurants und das kompakte Stadtzentrum bietet viele kleine Einzelhandelsgeschäfte, die zum Shoppen einladen. Wer dem städtischen Treiben für einen Augenblick entfliehen möchte, dem empfiehlt sich ein Spaziergang durch den Victorian Castle Park. Übernachtung im Raum Essex.
2. Tag | Audley End - Lavenham
Für heute bieten sich gleich zwei Ausflugstouren. Da wäre zum einen das imposante Herrenhaus Audley End. Das ursprünglich im 12. Jahrhundert als Benediktinerabtei errichtete Anwesen galt einst als größtes Privathaus Englands. Und obwohl weite Teile des einstigen Mega-Baus in späteren Jahrhunderten abgerissen wurden, blieb das immer noch sehr beeindruckende Haupthaus bis heute in seinem damaligen Zustand erhalten. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die 32 Räume, die vom Dach bis zum Keller reichen, ausgiebig zu erkunden. Auch ein Spaziergang durch den schön angelegten Garten ist absolut empfehlenswert. Anschließend lohnt noch ein Besuch des mittelalterlichen Marktstädtchens Saffron Walden mit seinen charmanten Shops und dem Bridge End Garden, welcher um ca. 1840 von Francis Gibson, einem lokalen Geschäftsmann und Quäker, als eine Reihe von ineinandergreifenden Gartenzimmern, die alle ihren ganz eigenen Charakter haben, angelegt wurde. Ein weiteres Highlight des Ortes ist ein Torf-Labyrinth in der Nähe der ehemaligen Burg. Hierbei handelt es sich um eine Reihe kreisförmiger Aushöhlungen, die in die Grasnarbe des Gemeindelandes geschnitten wurden. Mit einem Durchmesser des Hauptteils von etwa 30 m ist es das größte Labyrinth dieser Art in ganz in England und wurde erstmals im Jahr 1699 erwähnt.
Alternativ führt Sie Ihre heutige Route ins gemütliche Lavenham in der Grafschaft Suffolk, das mit zu den schönsten mittelalterlichen Dörfern des Landes zählt. Einst das Zentrum des Wollhandels in East Anglia kann man hier den alten Wollmarkt und das Zunfthaus besichtigen. Das damals in einem speziellen Verfahren waidgefärbte Tuch war als "Lavenham Blue" bekannt und hat die Stadt zu einer der reichsten in ganz England gemacht. Was man gut und gerne glauben mag, wenn man durch die verwinkelten Gassen mit den außergewöhnlich schönen alten Häusern spaziert. Übrigens, Lavenham hatte auch eine wichtige Rolle in den Harry-Potter-Filmen, und zwar als Godric's Hollow, dem Geburtsort von Harry und dem Schulleiter der Zauberschule Hogwarts, Albus Dumbledore. Ein weiteres Highlight des Tages ist ein Besuch von Ickworth House mit seiner beeindruckenden Gemäldesammlung, darunter Werke von Velázquez, Tizian und Gainsborough. Das neo-klassizistische Herrenhaus in der Nähe von Bury St Edmunds zählt auf Grund seiner Architektur zu den wohl eher ungewöhnlichen Landhäusern Englands und kann mit den monumentalen Arbeiten der französischen, klassischen Architekten Boullée und Ledoux verglichen werden. Übernachtung im Raum Essex.
3. Tag | Flatford - Sutton Hoo - Suffolk´s Küste - Norwich
Ganz in der Nähe von Colchester befindet sich das charmante Dorf Flatford, was wie ein lebendig gewordenes Constable Gemälde wirkt. Kein Wunder, der Künstler ist hier groß geworden und die Landschaften waren Inspiration für einige seiner berühmtesten Kunstwerke, wie z.B. "Der Heukarren" (National Gallery London) oder "Bootsbau in Flatford" (V&A Museum London). Wenn man am Fluss Stour entlangspaziert oder die Flatford Mill, welche John Constable's Vater gehörte, und Willy Lott's House besichtigt, fühlt man sich tatsächlich so, als ob man sich inmitten eines seiner berühmten Gemälde befindet. Im Bootshaus werden regelmäßig Ausstellungen zeitgenössischer Künstler organisiert.
Kurz hinter Ipswich stößt man auf Sutton Hoo, der wohl wichtigsten, anglo-sächsischen Ausgrabungsstätte Großbritanniens, die kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges viel Aufsehen erregt hat. Edith Pretty hat zusammen mit dem Archäologen Basil Brown auf ihrem Grundstück ein angel-sächsisches Bootsgrab mit reichen Grabbeigaben entdeckt, darunter ein prachtvolles Schwert sowie den "Helm von Sutton Hoo". Die Grabschätze selber werden heute im British Museum in London aufbewahrt. Allerdings befindet sich auf dem Gelände des großen Anwesens ein Museum des National Trust, in welchem ein Modell des Königgrabes gezeigt und die mystische Geschichte des Ortes erzählt wird. Ein Rundweg führt zudem zu den Grabhügeln.
Weiter östlich erreichen Sie Aldeburgh an der Küste Suffolks und Heimat des bekannten britischen Komponisten Benjamin Britten, zu dessen Ehren am Strand nördlich des Stadtzentrums, wo der Künstler gerne spazieren ging, eine Skulptur namens Scallop errichtet wurde. Sie wurde von der in Suffolk lebenden Künstlerin Maggi Hambling aus rostfreiem Stahl geschaffen und ist 4,6 m hoch. Die Skulptur besteht aus zwei ineinandergreifenden Muschelschalen, die jeweils zerbrochen sind, wobei die aufrechte Schale von den Worten "I hear those voices that will not be drowned" aus Brittens Oper Peter Grimes durchbohrt wird. Anstatt die Skulptur einfach nur anzuschauen, werden Spaziergänger dazu aufgefordert, sich auf sie zu setzen und das Meer zu beobachten.
Zu den noch existierenden historischen Gebäuden Aldeburghs gehören eine Moot Hall aus dem 16. Jahrhundert sowie ein Martello-Turm aus der Zeit Napoleons. Der mit der Blauen Flagge ausgezeichnete Strand eignet sich perfekt für einen Badestopp und in den Fisherman Huts wird frischer Fisch verkauft. Übrigens, zwei der hier ansässigen, familiengeführte Fish & Chips Shops zählen mit zu den besten des Landes.
Nach einer kurzen Fahrt ins Landesinnere erreichen Sie Norwich, eine der attraktivsten Provinzstädte Englands. Übernachtung im Raum Norwich.
4. Tag | Norwich - die Norfolk Broads
Norwich ist ein wunderbarer Mix aus Historisch und Modern, wobei beide Komponenten wunderbar miteinander harmonieren. Die Stadt ist nicht nur die vollständigste mittelalterliche Stadt Großbritanniens mit einem reichen Kulturerbe, sondern bietet zudem eine lebendige Kunst-, Musik- und Kulturszene sowie unzählige Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Bars. Als Norwich im Jahr 1004 von den Wikingern nahezu zerstört wurde, gehörte sie bereits zu den größten Siedlungen Englands. Tatsächlich war das mittelalterliche Norwich in Bezug auf Größe und Bedeutung nur mit dem damaligen London vergleichbar. Unter der Herrschaft der Normannen, welche im Jahr 1066 England eroberten, wurde mit dem Bau von Norwich Castle und der Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit begonnen. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts entwickelte sich Norwich zu einem Webereizentrum. Im Herzen der Stadt, am Gentleman's Walk, befindet sich der Norwich Market, der von Montag bis Samstag geöffnet ist. Er zählt zu einem der größten und ältesten Open-Air-Märkte Englands und begeistert durch sein traditionelles Erscheinungsbild. Hier findet man wirklich fast alles: von Kleidung über Spielzeug bis hin zu Haushaltwaren. Abgerundet wird das Angebot durch kulinarische Köstlichkeiten aus der Region, darunter Fleisch und Fisch, frisch gebackenes Brot, Marmelade und Chutneys sowie eine große Auswahl an Käse.
Die Norfolk Broads sind das größte geschützte Feuchtgebiet Großbritanniens und eines der größten inländischen Wasserwege. Obwohl seine Fläche nur 0,1% der Gesamtfläche Großbritanniens ausmacht, sind in dem Gebiet mehr als ein Viertel der seltensten Tier- und Pflanzenarten des Landes beheimatet. Charakteristisch für die Norfolk Broads sind die unverkennbaren Windmühlen, die überall aus der Landschaft ragen. Mit ihnen wurde einst das Land trockengelegt. Viele wurden liebevoll restauriert und erstrahlen heute wieder in Ihrer früheren Pracht. Am besten erschließt sich diese einzigartige Landschaft vom Wasser aus. Nehmen Sie an einer Bootstour teil die an vielen Orten angeboten wird oder mieten Sie sich für den Nachmittag ein Boot oder Kanu. Übernachtung im Raum Norwich.
5. Tag | Holkham Estate - Cromer - Cambridge
Am Morgen verlassen Sie Norwich und fahren Richtung Norden nach Holkham Hall, eines der stattlichsten Herrenhäuser Großbritanniens und bis heute Sitz der Grafen von Leicester. Höhepunkt von Holkham Hall ist zweifelsohne die Eingangshalle mit Wänden und einer Kuppeldecke aus Alabaster. In den prunkvollen Räumlichkeiten im Obergeschoss finden sich antike Statuen, wunderschönes Mobiliar, kostbare Wandteppiche und Malereien von u.a. Rubens, Van Dyck, Claude, Gaspar Poussin und Gainsborough. Der Park ist einer der schönsten in ganz Großbritannien und wurde nach Plänen des berühmten "Capability Brown" angelegt. Nach einer ausgiebigen Besichtigung haben Sie vielleicht Lust auf einen Spaziergang an dem 4 Meilen langen, traumhaften golden Sandstrand des Holkam Nature Reservates.
Nächstes Ziel ist die Kathedralstadt Ely. Schon von weitem sieht man den einzigartigen Laternenturm der Kathedrale über die Landschaft ragen. Der aus dem 14. Jahrhundert stammende Turm zählt zu den Wundern der mittelalterlichen Welt und ein Großteil des Gotteshauses ist bereits über 900 Jahre alt. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet das Glasmalerei-Museum mit einer Ausstellung von über 100 Arbeiten, die bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückreichen. Ebenfalls spannend und sehenwert ist das Oliver Cromwell House, wo der Lordprotektor, welche für den englischen Bürgerkrieg verantwortlich war, ein Jahrzehnt seines Lebens verbracht hat, und welches das häusliche Leben im 17. Jahrhundert anschaulich dokumentiert.
Weiterreise nach Cambridge und Übernachtung im Raum Cambridge.
6.Tag | Cambridge und Umgebung
Das Stadtbild der berühmten Universitätsstadt wird geprägt durch die prächtige, gotische Kapelle des Kings College und natürlich durch den Fluss Cam. Besuchern ist der Zutritt zu den Anlagen vieler Colleges gestattet darunter Trinity, Magdalene, St. Johns und Petershouse, das älteste College. Cambridge lässt sich am besten mit dem Fahrrad erkunden - es ist überall schön flach, das macht das Radfahren zum Vergnügen. Fahrradvermietungen vor Ort. Oder Sie mieten einen Steckkahn, einen sogenannten "Punt" und lassen sich von einem "Punter" durch das Netz an Wasserläufen fahren.
Für Freunde der Luftfahrt und Geschichtsinteressierte befindet sich südlich von Cambridge das Imperial War Museum Duxford. Es ist das größte Luftfahrtmuseum Europas und beherbergt fast 200 historische Flugzeuge. Darüber hinaus verfügt die Sammlung, welche in sieben Ausstellungsgebäuden untergebracht ist, über Militärfahrzeuge, Artillerie sowie kleinere Marineschiffe. Zudem haben sich hier mehrere Regimentsmusseen der Britischen Armee angesiedelt. Aber auch der Standort selber ist quasi ein Ausstellungsstück. Während des 1. Weltkrieges wurde Duxford Airfield hauptsächlich von der Royal Airforce als Basis betrieben. Im Verlauf des 2. Weltkrieges spielte der Flugplatz jedoch eine zentrale Rolle in der Schlacht um England. Von hier starteten zahlreiche Spitfire- und Hurricane-Piloten im Kampf gegen die deutsche Luftwaffe und Duxford erlebte einige der dramatischsten Tage in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Auf dem Weg dorthin lohnt noch ein kleiner Umweg über Grantchester. Das hübsche Dorf soll die weltweit höchste Konzentration von Nobelpreisträgern aufweisen, wobei es sich bei den meisten von ihnen vermutlich um Akademiker der nahe gelegenen University of Cambridge handeln dürfte. Außerdem ist der Ort Thema des Pink Floyd Song "Grantchester Meadow", was wohl der Tatsache geschuldet ist, dass das Dorf einst Heimat des Bandmitglieds David Gilmour war. Und wenn sich jetzt Freunde des Britischen Crime Dramas fragen, ob es hier eine Verbindung zu der ITV Hit-Serie gibt, liegen sie genau richtig. Das Dorf ist tatsächlich Schauplatz von James Runcies Detektivromanen "The Grantchester Mysteries", welche seit 2014 unter dem Titel Grantchester vor Ort gedreht werden. Übernachtung im Raum Cambridge.
7.Tag | Heimreise
Heute heißt es leider auch schon wieder Abschied nehmen. Nach einem letzten Frühstück treten Sie Ihre individuelle Heimreise an.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie noch mehr von dieser eindrucksvollen Region entdecken möchten, kann die Reise Ihren Wünschen entsprechend gerne verlängert werden.
Der Reisepreis beinhaltet nicht die Anreise. Wählen Sie für Ihre Anreise zwischen Flug und Mietwagen oder Reise mit dem eigenen Fahrzeug und Fähre. Gerne berät Sie das travelling Britain Team.
Sie wohnen in gemütlichen, landestypischen Pubs, Inns oder Small Hotels. Alle Zimmer mit DU/WC.