Hillsborough Castle County Down

Noch immer wird dieses beeindruckende Schloss von der britischen Königsfamilie als Residenz bei ihren Aufenthalten in Nordirland genutzt - daher wundert es auch keinen Besucher, wenn Hochzeits- und Kinderfotos der Royals zu entdecken sind. Die spannende und interessante Führung bringt Sie durch alle State Rooms und selbstverständlich wird auch ein wenig aus dem Nähkästchen geplaudert.

Bei Hillsborough handelt es sich eher um einen großen irischen Landsitz aus dem späten 18. Jahrhundert als um ein Schloss. Jedoch war es für die reiche, vorwiegend anglo-irische Oberschicht üblich, ihre großen Häuser als "Schlösser" zu bezeichnen, da dies das Alter ihrer Familien unterstrich. Die Familie Hill, welche auch dem Ort ihren Namen gab, gelangte Anfang des 17. Jahrhunderts in den Besitz der Ländereien. Zu dieser Zeit befand sich das Land noch in den Händen der irischen Familie Magennis. Doch die Niederlage des irischen Chieftain Hugh O'Neill im Jahr 1603 machte den Weg frei für Männer wie Moyses Hill, dem zweiten Sohn einer Familie aus den englischen West Countys, sich als Landbesitzer in Irland etablieren zu können. Die Hills kauften etwa 5.000 Morgen Land und vergrößerten es in den nächsten 20 Jahren schrittweise, bis das gesamte Gebiet um das heutige Hillsborough von den Magennises an die Hills übergegangen war.

Ein späterer Hill, Wills Hill, war der erste Marquess of Downshire und sein diplomatisches Geschick als Höfling festigte die Stellung der Familie in der Gesellschaft. Von 1768-72 hatte er das Amt des Staatssekretärs für die Kolonien inne. Er war in der Regierung sehr mächtig geworden und diente der königlichen Familie, wofür ihm 1789 der Adelstitel verliehen wurde. Und es war auch Wills Hill, der den amerikanischen Gründervater Benjamin Franklin 1771 hier in Hillsborough begrüßte.

Die nachfolgenden Generationen der Familie nutzten das Haus als Familiensitz, renovierten und gestalteten es nach den neuesten Stilen um und verschönerten die Gärten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbrachten sie jedoch mehr Zeit auf ihrem Anwesen in England, in Easthampstead Park in Berkshire oder in ihrem Haus am Meer in Murlough House in der Grafschaft Down. 1909 wurde Hillsborough dann zunächst vermietet bevor es 1925 endgültig verkauft wurde und in den Besitz der britischen Regierung gelangte, um fortan als Residenz des Gouverneurs von Nordirland zu dienen.

Neben dem beeindruckenden georgianischen Bau können Besucher auch die wunderschöne Gartenanlage besichtigen. Von weiten Grünflächen, kleinen Bachläufen bis hin zu dem restaurierten Walled-Garden aus dem 18. Jahrhundert gibt es vieles zu entdecken.