Inis Cealtra, auch bekannt als Holy Island, ist eine der berühmtesten Klosteranlagen Irlands. Gelegen im Lough Derg, ist diese historische Stätte seit Hunderten von Jahren ein Ort von großer Bedeutung. Der Name Inis Cealtra stammt aus dem Irischen und bedeutet „Insel der Gräber“ oder „der Klosterzellen“. Die frühesten Aufzeichnungen zeigen, dass die Insel bereits seit Mitte des 6. Jahrhunderts genutzt wurde und wird mit vielen irischen Heiligen in Verbindung gebracht. Der wohl bekannteste dürfte St Caiman sein, welcher auf der Insel im 6. oder 7. Jahrhundert ein Kloster gegründet hat, welches in den Jahren 836 und 922 von den Wikingern überfallen und niedergebrannt wurde. Die Angriffe der Normannen hielten im Laufe der Jahre an, trotzdem blieb die Insel bis zum 13. Jahrhundert dauerhaft bewohnt. Der Bruder des berüchtigten Hochkönigs von Irland, Brian Ború, war Abt von Inis Cealtra und es heißt, dass Brian Ború selbst eine der Kirchen auf der Insel errichten ließ.
Heute befinden sich hier die Ruinen von sechs Kirchen, eine frühe Klosterzelle, ein Friedhof und mehr als 80 liegende Gräber mit Inschriften oder einem Kreuz. Das wohl berühmteste historische Bauwerk der Insel dürfte jedoch der gut 24m hohe Rundturm sein, der im 11. oder 12. Jahrhundert errichtet wurde. Dem Turm fehlt die typische kegelförmige Haube, wodurch er auch kein Dach verfügt. Ein Umstand, den Experten lange Zeit darauf zurückführten, dass der Turm niemals fertiggestellt wurde. Diese Theorie wurde dann letztendlich bei Ausgrabungen in den 1970er Jahren bestätigt. Eine weitere Sehenswürdigkeit auf Inis Caeltra ist der Bargaining Stone, der zur Abwicklung von Geschäften verwendet wurde. Die verschiedenen Parteien reichten sich durch das Loch im Stein die Hände, um das Geschäft zu besiegeln. Darüber hinaus wird vermutet, dass an dieser Stelle durchaus auch Heiratsverträge geschlossen wurden.
Selbstverständlich ist ein solcher mystischer Ort auch "Futter" für Legenden. Der Überlieferung nach wurde das Dach des Rundturms nie fertiggestellt, weil eine Hexe den Steinmetz verflucht hatte, der mit dem Bau des Turmes beschäftigt war. Was war passiert? Die Hexe soll den Steinmetz verärgert haben, weil sie ihn dem Brauch zufolge nicht begrüßt hat. Das wiederum erzürnte den Steinmetz so sehr, dass er seinen Hammer nach ihr warf und die Hexe sich beim Aufprall in Stein verwandelt haben soll, genauer gesagt in den Standing Stone der Insel. Kurz darauf wurde der Steinmetz schwer krank und konnte den Rundturm nicht fertig stellen. Die örtliche Folklore besagt außerdem, dass die Heilige Insel einst mit dem Festland durch einen Damm verbunden war bzw. dass es unterirdische Verbindungstunnel auf der Insel gegeben haben soll. Keine dieser Theorien konnte jemals belegt werden.
Die einzige Möglichkeit, Inis Cealtra zu erreichen, ist per Boot. Momentan bietet der örtliche Historiker Gerard Madden zwischen April und Ende September tägliche Fahrten von Mountshannon nach Inis Caeltra sowie geführte Touren über die Inseln an. 2025 wird auch in Mountshannon auch ein Besucherzentrum eröffnet, welches ab 2026 diverse Erlebnisse anbieten wird.
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