Liverpool Cathedral

Liverpool Cathedral ist die größte Kathedrale Großbritanniens und die fünftgrößte in ganz Europa. Sie wurde erst im 20. Jahrhundert errichtet und ist eine der letzten Großkirchen, welche im Stil der Neogotik errichtet wurde. Für die Planung und Gestaltung wurde ein Wettbewerb ausgerufen und unter den insgesamt 103 Bewerbungen befand sich auch ein Vorschlag des berühmten schottischen Architekten Charles Rennie Mackintosh. Letztendlich bekam den Zuschlag aber der damals erst 23-jährige Student Giles Gilbert Scott, der in späteren Jahren die Battersea Power Station in London sowie die für Großbritannien so typischen roten Telefonzellen entwerfen sollte.

Die Grundsteinlegung fand im Jahr 1904 statt und 1924 wurde das Gotteshaus dann letztendlich geweiht. Regelmäßige Gottesdienste konnten erst ab 1940 stattfinden und der endgültige Abschluss der Bauarbeiten erfolgte 1978. Mit seinem kreuzförmigen Grundriss und dem Dreischiff orientiert sich der Bau stark an der mittelalterlichen Kathedralarchitektur Englands. Von den Formen her jedoch dominiert der Stil der englischen Gotik.

Eine weitere Besonderheit ist das Glockenwerk. Es besteht aus insgesamt 13 Glocken, welche über ein Gesamtgewicht von 16,8 Tonnen verfügen und in einer Höhe von 67 Meter hängen. Damit ist das Glockenwerk der Liverpool Cathedral das am höchsten hängende und gleichzeitig auch das schwerste der Welt. Im Inneren befinden sich zahlreiche moderne und zeitgenössische Skulpturen, die eigens für das Gotteshaus gefertigt wurden und zum Teil in perfekter Symbiose mit altertümlichen Kunstschätzen harmonieren. Wie z.B. die moderne Figur eines jungen Christus, welche der aus dem 15. Jahrhundert stammenden Madonna von Giovanni della Robbia in der Lady Chapel Gesellschaft leistet.